Früher, als ich noch ein kleiner Junge war, saß ich oft in der Buchhandlung meiner Tante und träumte davon, wie toll es wäre, ein eigenes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.
Heute, da ich im Alter eines Großvaters bin, vier Enkel habe und selbst bereits einige Bücher veröffentlichen durfte, unterstütze ich Menschen dabei, den Traum vom eigenen Buch Wahrheit werden zu lassen.
Seit ich etwa fünf Jahre alt war, habe ich die Buchhandlung immer wieder gern aufgesucht, denn die Bücher sprachen zu mir. Sie erzählten mir manchmal die Geschichten, die in ihnen steckten, manchmal aber auch ganz andere. Und immer nahm ich die Geschichten mit all meinen Sinnen wahr. Für mich war das ganz natürlich, bis ich bemerkte, dass anderen Menschen diese Geschichten nicht fühlten, hörten, sahen, rochen und schmeckten. Schon bei meinem ersten Besuch in der Buchhandlung meiner Tante hatte ich ein Gefühl, das ich heute mit dem vergleichen möchte, das ich beim Betreten eines Tempels habe.
Ich bin ein Buchmensch durch und durch und noch heute sprechen die Bücher zu mir. Oft erzählen sie mir etwas, das zwischen ihren Zeilen steht, etwas, das für andere im Verborgenen bleibt. Bücher sind für mich lebendige Wesen, sie eröffneten mir neue Welten, als ich noch hinter einer Mauer aus Beton und Stacheldraht lebte, die mich vom großen Rest der Welt trennte. Doch schon damals empfand ich dieses Gefühl der Getrenntheit nicht, da ich ja meine Bücher hatte, mit denen ich reisen konnte, wohin ich
nur wollte.
Ich reiste damals in ferne Länder, in den Kosmos, zu fernen Planeten und ich besuchte andere Welten, die mit allen möglichen Wesenheiten bevölkert waren. Und das alles nahm ich hautnah und mit all meinen Sinnen wahr. Schon im Lauf meiner Schulzeit wurde ich zu einem Lektor, ohne jedoch davon zu wissen und ohne dass andere es bemerkten. Die Abschlusszeitung unserer Klasse redigierte ich bereits mit der Routine eines Erwachsenen. Doch auch das brachte mich nicht auf die naheliegendste Idee. Da ich in den Ferien öfter in der Buchhandlung gearbeitet hatte, wollte ich gern Buchhändler werden. Doch aus gewissen Gründen, die mir nicht offenbart wurden, konnte ich weder den Beruf des Buchhändlers noch den des Buchdruckers, Schriftsetzers, Buchbinders oder Bibliothekars ergreifen. Heute weiß ich, dass ich für diese Berufe nicht staatskonform genug war, denn meine Oma hatte einen Bruder, der auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs lebte. Mein Leben hatte anderes mit mir vor. So wurde ich zunächst Eisenbahner und qualifizierte mich noch während meiner Lehre zum Fahrdienstleiter, einer sehr verantwortungsvollen Position. Nach meinem Wehrdienst, während dem ich erst eine Gruppe, später einen ganzen Zug zu führen lernte, war ich lange Zeit Angestellter im öffentlichen Dienst, aus dem ich Mitte der 90-er Jahre ausschied. »Aus gesundheitlichen Gründen«, wie es hieß.
Nach mehreren »Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen«, während der meine Führungsqualitäten weiter gefordert wurden, bekam ich 1997 endlich die Umschulung, die ich von Herzen gern wollte: Ich wurde Werbe- und Medienvorlagenhersteller, heute kurz Mediengestalter.
Schon in den Jahren zuvor hatte ich mich in meiner Freizeit selbst intensiv mit verschiedenen Grafikprogrammen beschäftigt, ohne jedoch zu ahnen, weshalb. Im Jahrgang vor mir hieß der Beruf noch Schriftsetzer, doch ich wurde tatsächlich an den modernsten Computerprogrammen ausgebildet. Auch die grafisch-künstlerische Ausbildung nahm in dieser Ausbildung einen großen Platz ein.
Wir behandelten im Kurs die Grundlagen der Typografie; die Details dieses interessanten Themas brachte ich mir
in den Abendstunden selbst bei. Diese Maßnahme endete im Jahr 2000 mit schweren Prüfungen und einem IHK-Zertifikat.
Während dieser Zeit entdeckte ich, dass ich im Bezug auf die Texte und deren Bearbeitung völlig anders tickte als all meine Kommilitonen. Denen durfte ich in Vorbereitung auf das Prüfungsdiktat sogar einige Lektionen erteilen. Wir konnten am Ende konstatieren, dass niemand von unserer Gruppe durch die Prüfung gefallen war.
Anschließend arbeitete ich tatsächlich kurze Zeit für einen großen Anbieter als Buchverkäufer. Doch die Vorgehensweise, einem Kunden ein beliebiges Produkt aufs Auge zu drücken, ließ mich beizeiten die Notbremse ziehen.
Da saß ich also wieder daheim, bewarb mich fleißig und las sehr viel. Doch wenn ich las, störten mich oft schlecht geschriebene oder schlecht gesetzte Bücher. Eines Tages, als ich wieder einmal darüber lamentierte, sagte meine Frau: »… und am nächsten Montag gehst du los und wirst Lektor!« Das war eine Ansage, die mich ob ihrer Größe zuerst schockierte. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto besser fühlte die Aussicht auf so ein Leben mit Büchern sich an. Immerhin hatte ich inzwischen nicht nur das Redigieren im Blut, sondern auch das Setzen von Texten und noch viel mehr gelernt, wie zum Beispiel die Bildbearbeitung und die Gestaltung von Buchcovern. Nur zwei Wochen später hatte ich meinen ersten Auftrag in der Tasche, der mir nicht nur ein Einkommen, sondern auch ein Mehr an Selbstsicherheit bescherte. Ich arbeitete im Lauf der Zeit mit verschiedenen Verlagen zusammen und arbeitete immer wieder mit Autorinnen und Autoren, die ihre Bücher selbst veröffentlichen
wollten.
Irgendwann gestaltete ich mein erstes Buchcover für eine Autorin, die davon augenblicklich begeistert war. Irgendwann erkannte ich, dass mein Herz Bücher schlägt und ich war bereit, die Welt mit meinem Sein zu verändern. Ich erkannte auch, dass ich erleben musste, was ich erlebt hatte, denn das alles bereitete mich darauf vor, was ich heute vorrangig mache: Ich erfülle die sehnlichsten Träume von Menschen, indem ich Büchern auf die Welt helfe, und ich begleite vornehmlich Autorinnen auf ihrem Weg zum eigenen Buch.
Ich diene heute mit allem, was ich kann, Autorinnen (und Autoren), damit sie die Geschenke mit der Welt teilen können, die sie auf ihren Heldenreisen errangen, fanden
oder erhielten.
Ich arbeite seit vielen Jahren als Lektor sowie Buchgestalter und in dieser Zeit bin ich bereits mit vielen Themen in Berührung gekommen. Ich bin auch weiterhin immer offen für neue Themen, denn ich bin ein Mensch mit vielen Interessen und einer umfassenden Allgemeinbildung. Außerdem vermag ich mich in jedes Thema schnell einzuarbeiten.
Dennoch möchte ich dir eine Liste mit Themen geben, in denen ich mich zu Hause fühle: - belletristische Romane aller Art - Kriminalromane:
Diese Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, denn sie ist jederzeit erweiterbar.